ACADEMIA SUPERIOR SURPRISE FACTORS SYMPOSIUM 2018

    mit Stefan Ruzowitzky, Manal al-Sharif und Aeham Ahmad

    Das jährlich stat­tfind­ende SURPRISE FACTORS SYMPOSIUM 2018 von ACADEMIA SUPERIOR – Gesellschaft für Zukun­fts­forschung ste­ht dieser Jahr unter dem The­ma „Mut“.

    Bei den Diskus­sio­nen des Think Tanks sind heuer zu Gast: Der Oscarpreisträger und Regis­seur Ste­fan Ruzow­itzky, Man­al al-Sharif – jene Frau, die fed­er­führend daran mit­gewirkt hat, dass Frauen in Sau­di-Ara­bi­en in Zukun­ft Aut­o­fahren dür­fen – und Aeham Ahmad, der als Pianist aus den Trüm­mern von Damaskus bekan­nt wurde.

    Diese drei her­aus­ra­gen­den Per­sön­lichkeit­en wer­den ihre Geschichte am 17. März im Toscana Con­gresszen­trum Gmunden erzählen und darüber disku­tieren, was Mut ausmacht.

    Kurz­in­for­ma­tion zu den Gästen des Sur­prise Fac­tors Sym­po­siums 2018 der ACADEMIA SUPERIOR

    Ste­fan Ruzow­itzky gewann den ersten öster­re­ichis­chen Oscar für seinen Film „Die Fälsch­er“ (2008). Als äußerst viel­seit­iger Regis­seur und Drehbuchau­tor erzählt er die Geschicht­en faszinieren­der Men­schen und weiß, was mutige Men­schen vor und hin­ter der Kam­era aus­macht. Er ist seit 2013 Co-Präsi­dent der Akademie des öster­re­ichis­chen Films, deren Mis­sion es ist, die heimis­che Film­branche zu stärken.

    Man­al al-Sharif set­zte sich trotz des Fahrver­botes für Frauen in Sau­di-Ara­bi­en selb­st ans Steuer, veröf­fentlichte davon ein Video des Protestes und wurde prompt ver­haftet. Als Frauen­recht­sak­tivist hat sie damit eine Bewe­gung für Gle­ich­berech­ti­gung inspiri­ert, die im saud­is­chen Königshaus zu einem Umdenken und zur Aufhe­bung des Fahrver­bots für Frauen geführt hat. Man­al al-Sharif lebt und arbeit­et heute als IT Bera­terin Aus­tralien und gilt als Icone der „Women2Drive“ Kampagne.

    Aeham Ahmad wider­set­zte sich mit sein­er Lei­den­schaft für das Klavier­spiel im syrischen Palästi­nenser-Vier­tel Yarmouk bei Damaskus dem IS-Regime. Mit seinem Beispiel gab er den hungern­den Men­schen und vor allem den Kindern Hoff­nung und Mut. Seit sein­er Flucht über die gefährliche Balka­n­route set­zt sich der „Pianist aus den Trüm­mern“ in seinen Konz­erten und Lesun­gen für Völk­erver­ständi­gung und Frieden ein.

    Pro­gramm des öffentlichen ACADEMIA SUPERIOR PLENUM

    SAMSTAG, 17. MÄRZ 2018, 19.30 UHR im Toscana Con­gresszen­trum Gmunden

    ab 19.00 Uhr Eintreffen

    19.30 Uhr Start

    Mut zur Verän­derung | Lan­deshaupt­mann-Stv. Mag. Dr. Michael Strugl, MBA

    Mutig neue Wege gehen | Lan­deshaupt­mann Mag. Thomas Stelzer

    Music for Hope: Der Pianist aus den Trüm­mern | Aeham Ahmad

    Dar­ing to Dri­ve: Ein­fach los­fahren! | Man­al al-Sharif

    Mut­mach­er vor und hin­ter der Kam­era | Ste­fan Ruzow­itzky im Gespräch mit Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger

    anschließend kuli­nar­isch­er Ausklang und Gele­gen­heit zum Gedankenaustausch

    Die Ver­anstal­tung wird auf Deutsch und Englisch simul­tan übersetzt

    Anmel­dung unter: www.academia-superior.at/de/veranstaltungen

    Über ACADEMIA SUPERIOR – Gesellschaft für Zukunftsforschung
    Ziel der ACADEMIA SUPERIOR ist es, Zukun­ftschan­cen sicht­bar zu machen, die Inno­va­tion­skraft zu erhöhen sowie die Wet­tbe­werb­s­fähigkeit und die Sicherung des Wohl­stands und der Demokratie in Oberöster­re­ich und darüber hin­aus zu stärken. Der Think Tank engagiert sich für eine sach­liche und zukun­ft­sori­en­tierte Diskus­sion mit inno­v­a­tiv­en und glob­alen Blick­winkeln und bietet Freiräume zum Vor- und Quer­denken. Obmann des gemein­nützen Vere­ins ist LH-Stv. Mag. Dr. Michael Strugl, der wis­senschaftliche Leit­er Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger ste­ht dem 24-köp­fi­gen Beirat vor.

    Fotos: 

    Bild 1: Man­al Al Sharif © al-Sharif Foto: Maha Nas­ra Edde

    Bild 2: Aeham Ahmad © Fis­ch­er Verlag

    Bild 3: Ste­fan Ruzow­itzky © Josef Fischnaller

    Detail­liert­ere Lebensläufe:

    Manal al-Sharif

    Man­al al-Sharif ist Mit­be­grün­derin und Lei­t­erin der Women2Drive Bewe­gung sowie CEO und Grün­derin der Women2Hack Acad­e­my und eine der bedeu­tend­sten Stim­men der Frauen­rechts­be­we­gung im Nahen Osten. Inmit­ten der poli­tis­chen und gesellschaftlichen Debat­te über Frauen­rechte gewährt Man­al per­sön­liche Ein­blicke in den All­t­ag von Frauen in der saud­is­chen Gesellschaft und erzählt von ihrem muti­gen Kampf gegen Unter­drück­ung und von Tabubrüchen.

    Für ihr Engage­ment für mehr Gle­ich­berech­ti­gung in Sau­di-Ara­bi­en erhielt sie zahlre­iche Ausze­ich­nun­gen, darunter der „Václav-Hav­el-Preis for Cre­ative Dis­sent“ des Oslo Free­dom Forums. Das TIME-Mag­a­zin zählt sie zu den „100 ein­flussre­ich­sten Men­schen der Welt“ und der UN-Men­schen­recht­srat lobte sie als „eine treibende Kraft für den Wan­del“. Man­al al-Sharif wurde von namhaften Sendern wie CNN, BBC und France24 ein­ge­laden über ihre küh­nen Ansicht­en und Überzeu­gun­gen zu sprechen. Sie nutzt ihre Erfahrung in den Bere­ichen Führung und Social Media, gepaart mit ihrer IT-Exper­tise (sie ist die erste Bera­terin für Infor­ma­tion­ssicher­heit in Sau­di-Ara­bi­en), um soziale Refor­men anzustoßen.

    Man­al al-Sharif möchte mit ihren Vorträ­gen inspiri­eren, stärken und Verän­derun­gen vorantreiben. Ihr TED-Vor­trag erre­ichte über 1,5 Mil­lio­nen Aufrufe. Ihr Ama­zon-Best­seller „Los­fahren: Das Erwachen ein­er saud­is­chen Frau“ wurde vom GoodReads Read­ers Choice Award als eine der „besten zehn Mem­oiren für 2017“ gekürt und belegte Num­mer 1 der „Oprah Mag­a­zine 2017 Sum­mer Read­ing List.“

    Aeham Ahmad

    Aeham Ahmad ist ein palästi­nen­sisch-syrische Klavier­spiel­er. Nach­dem er sein Studi­um an der musikalis­chen Fakultät der Al Baath Uni­ver­sität wegen des begin­nen­den Bürg­erkriegs abbrechen musste, erlangte er inter­na­tionale Bekan­ntheit durch seine Auftritte in Mit­ten der Trüm­mer des umkämpften Palästi­nenser Lagers Yarmouk bei Damaskus. Trotz der lebens­bedrohlichen Sit­u­a­tion unter dem IS-Regime spielte der „Pianist in den Trüm­mern“ seine Stücke um gegen den Hunger zu protestieren und den Men­schen ein Stück Hoff­nung zu geben.

    Nach­dem IS-Dschi­hadis­ten, für die klas­sis­che Musik eine Sünde ist, bei ein­er Kon­trolle vor seinen Augen sein Klavier anzün­den, musste er auf­grund der nicht mehr ein­schätzbaren Gefahren fliehen. Wie hun­dert­tausende Men­schen schlug er sich über Land zur türkischen Küste durch, von dort mit einem Schlauch­boot auf eine kleine griechis­che Insel und weit­er über die Balka­n­route, bis er schließlich in Deutsch­land angekom­men ist. Er war gezwun­gen, seine Frau und seine bei­den Söhne zurück zu lassen, die Fam­i­lie kon­nte aber im Rah­men der Fam­i­lien­zusam­men­führung mit­tler­weile nachkom­men. Auch nach sein­er drama­tis­chen Flucht set­zt er sich mit Konz­erten und Lesun­gen in ganz Europa für Frieden ein. Im Dezem­ber 2015 wurde ihm der Inter­na­tionale Beethoven­preis für Men­schen­rechte verliehen.

    In sein­er 2017 erschiene­nen Auto­bi­ografie „Und die Vögel wer­den sin­gen“ erzählt Aeham Ahmad seine Geschichte – eine Geschichte von Wider­stand, Mut und Zuversicht.

    Stefan Ruzowitzky

    Ste­fan Ruzow­itzky ist öster­re­ichis­ch­er Film­regis­seur und Drehbuchau­tor. Er studierte The­ater- und Medi­en­wis­senschaften und Geschichte an der Uni­ver­sität Wien. Ab 1987 gestal­tet Ruzow­itzky Fernseh­pro­duk­tio­nen, Doku­men­tarfilme, Com­e­dypro­gramme, Werbespots und Musikvideos für Kün­stler wie Justin Tim­ber­lake, The Scor­pi­ons oder Ste­fan Raab.

    Sein Regie- und Drehbuchde­but gab er 1996 mit dem Film „Tem­po”, für den er den Max-Ophüls-Förder­preis, eine der wichtig­sten Ausze­ich­nun­gen für Nach­wuchs­filmer im deutschsprachi­gen Raum, erhielt. Auch „Die Siebtl­bauern” wurde ein mehrfach aus­geze­ich­neter, inter­na­tionaler Fes­ti­val­hit, der unter anderem als erster öster­re­ichis­ch­er Film am renom­mierten New York Film Fes­ti­val gezeigt wurde. Mit „Anatomie” (2000) gelang Ruzow­itzky ein großer Kassen­er­folg. Der Hor­ror­film ist bis heute der kom­merziell erfol­gre­ich­ste deutsche Gen­re­film. Das ein­dringliche KZ-Dra­ma „Die Fälsch­er”, das im Wet­tbe­werb der Berli­nale seine Urauf­führung feierte, gewann schließlich den Oscar als „bester fremd­sprachiger Film“ und wurde dank weltweit­er Verkäufe zum erfol­gre­ich­sten öster­re­ichis­chen Film neuer­er Zeitrech­nung. Mit Pro­duk­tio­nen wie dem Kinder­film-Kassen­schlager „Hexe Lil­li”, dem Doku­men­tarfilm „Das Radikal Böse” oder dem vielfach aus­geze­ich­neten Action­film „Die Hölle” zeigte Ruzow­itzky in den fol­gen­den Jahren seine unge­heure Viel­seit­igkeit, daneben baute er sich mit „Dead­fall” (Eric Bana, Sis­sy Spacek, Kris Kristof­fer­son, Char­lie Hun­nam) und „Patient Zero” (Stan­ley Tuc­ci, Natal­ie Dormer) eine inter­na­tionale Kar­riere auf.

    Seit 2013 ist Ste­fan Ruzow­itzky Co-Präsi­dent der Akademie des öster­re­ichis­chen Films. Er lebt mit sein­er Frau Bir­git und zwei Töchtern in Klosterneuburg bei Wien.