opensource.com flickr (CC BY-SA 2.0)
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Anlässlich der sehr häu­fi­gen medi­alen Kri­tik an unseren poli­tis­chen Parteien möchte ich einige eigene Gedanken zum The­ma Poli­tikver­drossen­heit vorstellen:

Es beste­ht in der Bevölkerung derzeit nur mehr ein geringer Grad an ern­sthaftem Inter­esse an Poli­tik.  Dies ist wohl Aus­druck der gesamt­ge­sellschaftlichen und poli­tis­chen Entwicklung.In unser­er „werbe- und kon­sumori­en­tierten” Welt beste­ht eine mas­sive Reiz- und Infor­ma­tion­süber­flu­tung. Dies bedeutet, dass nur mehr ganz schrille oder ungewöhn­liche Botschaften gehört werden.Weiters hat sich der mod­erne Men­sch hin zu einem selb­stzen­tri­erten Indi­vidu­um entwick­elt, das vorder­gründig nicht mehr auf gemein­same Hil­fe angewiesen ist.

Nicht zulet­zt wer­den poli­tis­che Akteure häu­fig als wenig glaub­würdig emp­fun­den. Dazu trägt auch die schw­er­punk­t­mäßige Neg­a­tivberichter­stat­tung der Medi­en bei.

Es wäre zu ein­fach, die Ver­ant­wor­tung für diese Entwick­lun­gen allein der Poli­tik anzu­las­ten. Jedoch ist es ure­igen­ste Auf­gabe von unseren gewählten Vertretern, Änderun­gen einzuschätzen und auf ver­meintliche Fehlen­twick­lun­gen rechtzeit­ig zu reagieren.  Ana­log dazu ist in jed­er Fir­ma ist ein Führungs­gremi­um instal­liert, das die Auf­gabe hat, den Betrieb zu steuern und zu entwick­eln und rich­tungsweisende Entschei­dun­gen zu treffen.

Die Poli­tik muss sich den aktuellen Her­aus­forderun­gen stellen und die Meth­o­d­en, um Mit­men­schen anzus­prechen, und um entsprechen­des Gehör zu find­en, anpassen.

  • Ein­er­seits kann „sehr lautes Aufzeigen” für Aufmerk­samkeit sor­gen. Hier beste­ht jedoch die Gefahr ein­er  Poli­tik des „Mark­tschreiens”  (Inhalte wer­den häu­fig über­trieben pop­ulis­tisch dargestellt).
  • Ander­er­seits scheint mir eine weniger laute, aber langfristig wohl sehr sin­nvolle Meth­ode, um Mit­bürg­er zu erre­ichen und zu beein­druck­en, das  „ehrliche Arbeit­en an der Gesellschaft” zu sein.

Glaubwürdigkeit in der Politik:

Unsere gewählten Poli­tik­er soll­ten unsere Vor­bilder und Führungsper­so­n­en sein:

Frei nach Lead­er­ship in der Wirtschaft sind ganz wichtige Eigen­schaften zu ver­mit­teln: unbe­d­ingt erforder­lich um als Führungsper­son akzep­tiert zu wer­den sind u.a.:

  • Ehrlich sein
  • Nach vorne schauend, zukunftsorientiert
  • Inspiri­erend
  • Kom­pe­tent

Diese Anforderun­gen sind bei Umfra­gen über Jahrzehnte gle­ich­bleibend und  in ver­schieden­sten Kul­turen gle­ich­lau­t­end!!! (Lead­er­ship Chal­lenge; Kouzes & Pos­ner; Jossey-Bass 2007)

Ein beson­deres Anliegen ist für mich auch das Ansprechen der Jugend, um deren aktiv­en Beitrag zur Gesellschaft­sen­twick­lung zu fördern.

Ober­ste Pri­or­ität muss dabei eine kinder- und fam­i­lien­fre­undliche Poli­tik haben.
Im Gegen­zug müssen junge Men­schen, um ihrer Ver­ant­wor­tung gerecht zu wer­den, auch entsprechen gefordert wer­den. Um gesellschaftlichen Entwick­lun­gen voranzutreiben, benöti­gen wir eine in gewis­sem Aus­maß „hun­grige Jugend”, die Leis­tungs­bere­itschaft und Gestal­tungswillen zeigt.

Eben­so muss wieder ein ver­stärk­tes Gemein­schafts­ge­fühl inner­halb der Gesellschaft aufge­baut wer­den. In anhal­tenden Wohl­stand­szeit­en beste­ht die Gefahr zunehmender Selbstgefälligkeit.

Dage­gen entwick­eln „benachteiligte Min­der­heit­en” oft eine über­durch­schnit­tliche  Leis­tungs­bere­itschaft und einen aus­geprägten Gemein­schaftssinn (aktuelles Beispiel: entste­hende Dom­i­nanz der Zuwan­der­er an Eli­te­u­ni­ver­sitäten in den USA)

Die „Acad­e­mia Supe­ri­or” halte ich für eine wichtige Ein­rich­tung, um drin­gend notwendi­ge Entwick­lun­gen in Öster­re­ich voranzutreiben und um inter­na­tion­al reüssieren zu können.

Die Gesellschaft muss von ihrem jet­zi­gen Stand­punkt abge­holt wer­den, um Inno­va­tio­nen als gemein­same Vision zu begreifen. Die Bevölkerung muss von der Notwendigkeit zur Verän­derungs­bere­itschaft überzeugt wer­den und dann zur Umset­zung  inspiri­ert werden!