Digitaler Wandel | Neue Arbeitswelten

Im Dig­i­tal­en Zeital­ter entste­hen neue Beruf­s­mod­elle und Arbeits­be­din­gun­gen. Teil 4 der Serie „Dig­i­taler Wan­del” von Chris­t­ian Freilinger.

Neue Rahmenbedingungen

Top The­ma im Indus­triebere­ich ist die „Indus­trie 4.0“, die 4. Stufe der indus­triellen Rev­o­lu­tion. Die Ver­net­zung der Pro­duk­tion ste­ht im Fokus. Durch die Kom­mu­nika­tion der Maschi­nen untere­inan­der wer­den die Pro­duk­tion­sprozesse opti­miert und beschle­u­nigt, Fehler behoben sowie die Kosten gesenkt (z.B. durch Verbesserung der „Just-in-Time“- Produktion).

Auch der Bere­ich „Inter­net der Dinge“ soll nicht überse­hen wer­den. Er verän­dert die Wirtschaft  grundle­gend. Darunter ver­ste­ht man, dass alle Gegen­stände des All­t­ags vom Auto bis zur Heizung im Haus einen Inter­ne­tan­schluss besitzen und unter Umstän­den  ver­net­zt sind.

Ökonomen debat­tieren heftig, welche Fol­gen die zunehmende Dig­i­tal­isierung auf den Arbeits­markt haben kön­nte. Laut ein­er Studie des Insti­tuts der deutschen Wirtschaft (IW) fehlen derzeit mehr als 137.000 Arbeit­skräfte mit tech­nis­chem, IT‑, natur­wis­senschaftlichem oder math­e­ma­tis­chem Abschluss. Bis zum Jahre 2020 tut sich eine Lücke von 1,8 Mil­lio­nen Arbeit­skräften in Deutsch­land auf (FAZ, 21.5.15 S. 18).

Digitale Arbeitswelten

Die Dig­i­tal­isierung fordert in Zukun­ft andere Arbeitsweisen und damit deut­lich verän­derte Berufs­bilder in der Pro­duk­tion. Der Umgang mit Robot­ern und selb­stor­gan­isieren­den Sys­te­men erfordert ein höheres Automa­tisierungs- und Infor­matikver­ständ­nis aller Beteiligten. Man spricht von „Arbeit 4.0“ in Anlehnung  an Indus­trie 4.0

Wie sieht nun die Zukun­ft der Arbeitswelt aus, wenn die Wirtschaft immer mehr dig­i­tal­isiert wird? Welche Berufe fall­en weg, welche neuen Berufe entste­hen, welche Beruf­s­in­halte unter­liegen einem Wan­del, wie wer­den die Men­schen in den Unternehmen zusammenarbeiten?

Es zeich­nen sich fol­gende Entwick­lun­gen ab, soweit man dies heute schon sagen kann:

Neue Berufsbilder

Der IT Bere­ich erfährt eine enorme Aufw­er­tung. Es entste­hen neue Berufs­bilder, wie z.B. Chief Dig­i­tal Offi­cer (CDO), Web-Design­er, Social-Media-Man­ag­er, Data-Sci­en­tists (1), Data Archi­tects (2), IT –Sicher­heit­sex­perten, IT – Ser­vice­m­an­ag­er, Soft­wa­reen­twick­ler mit Kom­pe­ten­zen in den Bere­ichen Cloud Com­put­ing und Big Data.

Neue Arbeitsorte

Unternehmen bieten immer öfter ihren Mitar­beit­ern an, die Auf­gaben zeitlich und örtlich flex­i­bel zu erledi­gen. Home — Office-Ange­bote nehmen sprung­haft zu und ver­drän­gen die gute alte Präsen­zkul­tur mit Stechuhren usw.

Neue Rolle externer Spezialisten

Auch die Fir­men­gren­zen wer­den mehr und mehr geöffnet: Auf­gaben­pakete wer­den an Crowd­work­er —  eine anonyme Masse von Freiberu­flern —  die auf spez­i­fis­chen Plat­tfor­men ihre Dien­ste online anbi­eten,  vergeben. Externe Spezial­is­ten wer­den immer mehr eine bedeu­tende Rolle spielen.

Neue Formen der Zusammenarbeit

Durch die Ein­bindung von Exter­nen und durch die Flex­i­bil­ität der Arbeit­sorte wer­den sich auch die For­men der Zusam­me­nar­beit in den Teams ändern. An Stelle der klas­sis­chen Präsen­ztr­e­f­fen in Kon­feren­zräu­men wer­den virtuelle Meet­ings, Videokon­feren­zen, 3‑D-Vir­tu­al-Real­i­ty-Kon­feren­zen mehr und mehr  an Bedeu­tung gewin­nen , die den Teil­nehmern tat­säch­lich den Ein­druck ver­mit­teln, gemein­sam in einem Raum ver­sam­melt zu sein.

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(1) Data Sci­en­tist: Analysiert und inter­pretiert große Daten­men­gen (Big Data), sodass daraus wichtige Erken­nt­nisse gewon­nen, Zukun­ft­strends abge­le­sen sowie neue Strategien/ Geschäftsmod­elle  über­legt wer­den können.

(2) Data Archi­tect: Gestal­tet die Daten­land­schaft eines Unternehmens, indem er unternehmensweit verteilte und kom­plexe Daten­quellen und ‑ströme erken­nt, har­mon­isiert, mod­el­liert und für die Date­n­analyse zur Ver­fü­gung stellt.

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