Seit sein­er Grün­dung vor 15 Jahren sorgt der Club Alp­bach Oberöster­re­ich dafür, dass über 130 Studierende aus Oberöster­re­ich am Europäis­chen Forum Alp­bach teil­nehmen kon­nten. Seit fünf Jahren kooperiert ACADEMIA SUPERIOR mit dem Club OÖ und ver­anstal­tet ein gemein­sames Kaminge­spräch beim Forum Alpbach.

Neugierde stirbt nicht aus

Zur Jubiläums­feier an der Johannes Kepler Uni­ver­sität Linz kamen der Präsi­dent des Forum Alp­bach, DI Dr. Franz Fis­chler, OÖ-Land­tags-Präsi­dent, KommR Vik­tor Sigl sowie zahlre­iche Mit­glieder und Unter­stützer des Club Alp­bach, um zu grat­ulieren und Visio­nen für Europa zu diskutieren.

Wir machen uns über die Zukun­ft Gedanken. Am besten kann man das mit jun­gen, engagierten Leuten – und die find­et man im Club Alp­bach OÖ. – Clau­dia Schwarz

Dr. Franz Fis­chler wün­schte erfol­gre­iche weit­ere 15 Jahre. „Die Clubs machen das Forum jung und sind wichtig, weil die jun­gen Leute oft die intel­li­gen­testen Fra­gen stellen“, so Fis­chler. In Europa gibt es derzeit zahlre­iche Baustellen, die von einzel­nen Staat­en nicht gelöst wer­den kön­nen. Deshalb sieht er das Nach­denken über die Zukun­ft Europas als eine der Haup­taufträge für die junge Generation.

Auch KommR Vik­tor Sigl, Präsi­dent des Oberöster­re­ichis­chen Land­tags, grat­ulierte und ver­sicherte dem Club auch für die Zukun­ft die Unter­stützung des Lan­des: „Wir Oberöster­re­ich­er wer­den auch weit­er­hin dafür sor­gen, dass die Neugierde in Alp­bach nicht ausstirbt“.

„Wir wollen jun­gen Men­schen ermöglichen, sich in einen kri­tis­chen Europa-Diskurs einzubrin­gen und den Spir­it of Alp­bach nach Oberöster­re­ich tra­gen“, erk­lärte Mag. Katha­ri­na Fer­nán­dez-Met­zbauer, Präsi­dentin des Club Alp­bach OÖ das Ziel des Clubs, der jährlich Stipen­di­en an Stu­dentIn­nen und Jun­gakademik­er aus Oberöster­re­ich vergibt.

„Ich will ja nicht zur Revolution aufrufen, aber…”

Die Fes­trede des Abends hielt Univ.-Prof. Dr. Ulrike Guérot, Pro­fes­sorin für Europa­poli­tik an der Donau-Uni­ver­sität Krems und Grün­dungs­di­rek­torin des Think Tanks Euro­pean Democ­ra­cy Lab. Sie sprach über die Zukun­ft Europas und rief zur Weit­er­en­twick­lung Europas hin zu ein­er Europäis­chen Repub­lik auf.

Ihre These: Europa braucht eine Neube­grün­dung als Repub­lik. Die Krise Europas sieht sie darin begrün­det, dass Europa zwar einen gemein­samen Markt und eine Währung hat, nicht jedoch eine gemein­same Demokratie und gle­iche Staats­bürg­er­rechte für alle Bürg­erin­nen und Bürger.

In Europa sind nicht die Bürg­er der Sou­verän, son­dern die Nation­al­staat­en. – Ulrike Guérot

Ihre Utopie ist ein Europa, das die Nation­al­staat­en hin­ter sich lässt. „Heute sind die Nation­al­staat­en der Sou­verän in Europa, nicht die Bürg­erin­nen und Bürg­er. Es ist Zeit für all­ge­meine poli­tis­che Gle­ich­heit jen­seits von Natio­nen“, so Guérot. Sie fordert einen Prozess der europäis­chen Föder­al­isierung von Regio­nen unter dem Dach ein­er Europäis­chen Repub­lik und eine echte „europäis­che Demokratie“. Dem Begriff der Sub­sidiar­ität kann sie nicht viel abgewin­nen, da in ihm viele der gegen­wär­ti­gen Prob­leme der EU begrün­det lägen.

in der Europäis­chen Union gilt heute Rechts­gle­ich­heit für Unternehmen, aber nicht für Bürg­er. – Ulrike Guérot

„Nur so kann ein gemein­sames Europa wirk­lich funk­tion­ieren“, zeigte sie sich überzeugt. In ein­er regen Diskus­sion ermutigte sie das junge Pub­likum, Utopi­en zu denken, zu for­mulieren und zu pub­lizieren. Nur so kom­men neue Gedanken in die Welt und haben eine Chance irgend­wann Real­ität zu wer­den. Denn: „Speziell wer jung ist hat das Recht und die Pflicht, die Welt ständig neu zu denken.“

Unter den gelade­nen Gästen befan­den sich neben den Studieren­den und Stipen­di­at­en des Club Alp­bach Oberöster­re­ich auch Vertreter der Unter­stützer des Clubs, wie die Wirtschaft­skam­mer OÖ, die JKU-Linz, die Fach­hochschule und päd­a­gogis­che Hochschule OÖ sowie zahlre­ich­er Unternehmen.