Peter Habel­er ist ein öster­re­ichis­ch­er Extrem­berg­steiger, Alpin­ist und Buchau­tor. 1978 bestieg er, gemein­sam mit Rein­hold Mess­ner, als erster Men­sch ohne kün­stlichen Sauer­stoff den Mount Ever­est. Er war ein­er der Experten am SURPRISE FACTORS SYMPOSIUM 2014 in Gmunden.

Stößt man an seine Grenzen, dann gibt man sein Bestes

Es braucht mehr Men­schen, die ihre Kom­fort­zone ver­lassen und neue Erfahrun­gen zulassen. Dabei ist mehr Ver­ant­wor­tung für die eige­nen Entschei­dun­gen nötig. Denn nur so bekommt man mehr Selb­stver­trauen und kann immer wieder nach neuen Gren­zen und Erfahrun­gen Auss­chau halten.

„Denn am Berg kann man nur auf sich selb­st ver­trauen” — kein Ander­er kann einem die benötigte Stärke geben. Man muss bere­it sein Risiken einzuge­hen, aber auch die Kon­se­quen­zen daraus akzep­tieren kön­nen. So kann man sich selb­st immer weit­er vorantreiben. Jedoch muss man auch dazu in der Lage sein, wieder umzukehren, wenn das Risiko zu hoch ist. Dieses natür­liche Gefühl für das Risiko ist erlern­bar, wenn man jahre­lang seine eige­nen Entschei­dun­gen trifft und danach auch mit ihren Kon­se­quen­zen kon­fron­tiert wird.

Diese Prinzip­i­en und Grund­sätze, die Habel­er am Beispiel des Extrem­sports Höhen­berg­steigen illus­tri­ert, kön­nen auch auf viele andere Bere­iche über­tra­gen wer­den — wie zum Beispiel auf Beruf und Pri­vatleben, Wirtschaft oder Poli­tik. Erfahrun­gen mit kör­per­lichen und psy­chis­chen Gren­zen im Sport tra­gen zur Per­sön­lichkeits­bil­dung bei, sodass daraus Erken­nt­nisse über die eige­nen Stärken entste­hen, sowie Mech­a­nis­men zur Bewäl­ti­gung zukün­ftiger Gren­z­er­fahrun­gen entwick­elt wer­den können.

Zitate:

  • „Vielle­icht kön­nen wir es nicht erre­ichen, aber wir ver­suchen es.”
  • „Jed­er Men­sch hat seinen per­sön­lichen Mount Everest.”
  • „Es geht um die Frage: Wer ist stärk­er? Ich oder ich?”
  • „Es ist gut ein Risiko einzuge­hen. Danach fühlt man sich stärker.”
  • „Wir ver­sucht­en unser Team so klein wie möglich zu hal­ten — weil es alles ein­fach­er macht.”
  • „Sobald man von einem Berg herun­terkommt, sucht man das näch­ste Limit.”

Anknüpfungspunkte für ACADEMIA SUPERIOR

Punk­te für weit­ere Diskussionen:

  • Wie kommt man raus aus der Kom­fort­zone und lässt neue Erfahrun­gen zu?
  • Kann man alle Dinge ein­fach halten?
  • Wie kön­nen Poli­tik­er Risiken einge­hen, aber auch die Kon­se­quen­zen ihrer Entschei­dun­gen tragen?
  • Wie kann man es erre­ichen, dass Poli­tik­er und die Gesellschaft opti­mistis­ch­er wer­den — selb­st wenn man am Lim­it ist?
  • Wie definiert man kluge Risiken?
  • Welche Lim­its gilt es zu überschreiten?

Werkzeuge für die Weiterentwicklung:

  • Kul­tur der Risikover­mei­dung erset­zen durch Kul­tur des Wandels.
  • Kleine Teams sind sim­pler bei konkreten Herausforderungen.
  • Rit­uale entwick­eln, um falsche Entschei­dun­gen zu vermeiden.
  • Punk­te definieren, an denen die Gesellschaft umkehren muss.
  • Men­schen trainieren wieder mehr Unternehmer ihres eige­nen Lebens zu sein.
  • Nach der Über­schre­itung ein­er Gren­ze, sofort Auss­chau hal­ten nach dem näch­sten Limit.