Schwerpunkte setzen, um als Standort attraktiv zu bleiben

Durch die Dig­i­tal­isierung muss sich unser Stan­dort in Zukun­ft flex­i­bel und rasch auf immer neue Rah­menbe­din­gun­gen ein­stellen, meint Wern­er Pam­minger, Geschäfts­führer der oö. Wirtschaft­sagen­tur Busi­ness Upper Aus­tria. Auf heimis­che Stärken zu set­zen, wird helfen im glob­alen Wet­tbe­werb beste­hen zu können.

Ein Standort unter vielen in der globalisierten Welt

Die Lage Oberöster­re­ichs im inter­na­tionalen Wet­tbe­werb unter­schei­det sich nicht von anderen, wirtschaftlich ähn­lich struk­turi­erten Regio­nen: tech­nol­o­gisch fort­geschrit­ten, aber in vie­len Bere­ichen nicht Inno­va­tions­führer. Eine der größten Gefahren ist, als Pro­duk­tion­s­stan­dort zurück­z­u­fall­en und den Anschluss an die Spitzen­re­gio­nen zu verlieren.

Dabei ist Oberöster­re­ich ein sehr het­ero­gen­er Stan­dort mit zahlre­ichen Stärken. Er ist aber im inter­na­tionalen Ver­gle­ich auch sehr klein. Daraus fol­gt, dass wir uns mehr trauen müssen, auf Stärken zu set­zen und diese zu bün­deln. Son­st fehlt die Schlagkraft, um im glob­alen Wet­tbe­werb entschei­dend zu punk­ten. Wir müssen Schw­er­punk­te set­zen: in der Forschung, im Aus­bil­dungsange­bot, in der Wirtschaft­spoli­tik. Im aktuellen Strate­gis­chen Pro­gramm Inno­v­a­tives OÖ 2020, das ja die wirtschafts- und forschungspoli­tis­chen Leitlin­ien vorgibt, sind mit den fünf Aktions­feldern bere­its solche Schw­er­punk­t­the­men definiert.

Rasche Anpassungen an neue Bedingungen

Entschei­dend für den Erfolg als Stan­dort wird sein, neben ein­er geziel­ten Ressourcenbün­delung flex­i­bel und rasch auf verän­derte Rah­menbe­din­gun­gen zu reagieren. Hier sehe ich Oberöster­re­ich auf­grund sein­er Unternehmensstruk­tur mit indus­triellen Leit­be­trieben und vie­len inno­v­a­tiv­en KMU wiederum im Vorteil. Ger­ade KMU, die sich oft in Fam­i­lienbe­sitz befind­en, kön­nen durch kurze Entschei­dungswege den nöti­gen Tick schneller sein und rasch­er auf neue Chan­cen und Her­aus­forderun­gen reagieren. Nicht umson­st ist Oberöster­re­ich die Heimat viel­er Nis­chen­play­er, die nicht sel­ten Welt­mark­t­führer sind.

Flexibilität und Unternehmertum

Entschei­dend ist es, dass wir in Summe flex­i­bler wer­den, vor allem was die Arbeit­szeit-Geset­zge­bung bet­rifft. Fern­er gilt es die Über­reg­ulierun­gen in manchen Bere­ichen wieder zurück­zu­drän­gen und nicht zulet­zt dem Unternehmer­tum wieder die Anerken­nung zu geben, die es ver­di­ent hat. Let­ztlich wird Wertschöp­fung am Stan­dort nur in Unternehmen gener­iert – durch Arbeit­ge­ber und Arbeit­nehmer – und nur das kann später umverteilt werden.

Digitalisierung ändert alles

An sich ist die Dig­i­tal­isierung als Entwick­lung keine Über­raschung, in ihrem Aus­maß aber kön­nen wir die Durch­dringung sämtlich­er Lebens- und Wirtschafts­bere­iche noch nicht annäh­ernd abschätzen. Dig­i­tal­isierung ist zwar in unter­schiedlichem Aus­maß bere­its Real­ität und hat viele Lebens­bere­iche schon nach­haltig verän­dert – aber es gibt noch viel Fan­tasie und Poten­zial. Im Zusam­men­wirken mit der Ver­net­zung von Din­gen, von Sys­te­men, wird sie unsere heutige Art des Wirtschaftens von Grund auf verän­dern. Darauf sind wir sich­er noch nicht aus­re­ichend vor­bere­it­et. Aktuelle Trends von Smart Pro­duc­tion über Smart Mobil­i­ty bis hin zu Indus­trie 4.0 geben erst einen Vorgeschmack auf die kom­mende Entwick­lung. Hier müssen wir als Stan­dort dabei sein und die Chan­cen neuer Geschäftsmod­elle nutzen.

Zur Person

Ing. DI (FH) Wern­er Pam­minger, MBA ist Geschäfts­führer der Busi­ness Upper Aus­tria – OÖ Wirtschaft­sagen­tur GmbH. Zuvor war er Geschäfts­führer der Clus­ter­land OÖ GmbH.

Er ist ein­er der Experten, die im Rah­men von Zukun­ft 5.0 ihre Ideen ein­brin­gen und die Zukun­ft mitgestalten.

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