Veranstaltungsreihe „Crossing Art & Science“ verbindet wissenschaftliche Disziplinen

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    Linz, 06.11.2018. „Cross­ing Art & Sci­ence“ ist eine neue Ver­anstal­tungsrei­he für inter- und trans­diszi­plinäre Forschung, die zwei Mal im Jahr in der Tabak­fab­rik Linz stat­tfind­et. Koop­er­a­tionspart­ner sind das neu gegrün­dete „Kraftwerk“ (JKU, Kun­stu­ni & Tabak­fab­rik) und die ACADEMIA SUPERIOR. Dabei wird ein The­ma aus ver­schiede­nen Per­spek­tiv­en in Kun­st und Wis­senschaft beleuchtet. „Cross­ing Art & Sci­ence“ bringt Künstler*innen, Wissenschafter*innen und Akteur*innen der Prax­is zusam­men, um Aus­tausch, Ver­net­zung und poten­tielle Koop­er­a­tio­nen über diszi­plinäre Gren­zen hin­weg anzus­toßen. Let­zte Woche fand die Auf­tak­tver­anstal­tung statt.

    „Das wird abgehen, wie eine Rakete“

    Beim Auf­takt durften die bei­den Rek­toren Univ.-Prof. Dr. Mein­hard Lukas von der JKU und Beiratsmit­glied von ACADEMIA SUPERIOR sowie Univ.-Prof. Dr. Rein­hard Kan­non­ier von der Kun­stu­ni­ver­sität Linz nicht fehlen: „Inter­diszi­pli­nar­ität liegt sozusagen in den Genen unser­er Hochschulen, jet­zt arbeit­en wir daran das noch weit­er zu inten­sivieren“, meinte Mein­hard Lukas im Talk der Rek­toren und Rein­hard Kan­non­ier fügte hinzu: „In der Verbindung von Kun­st und Wis­senschaft liegt ein enormes Poten­tial und wenn der Start gut gelingt, dann wird das eine Rakete“.

    Impulse dafür holte man sich beim Startevent von der MIT-Pro­fes­sorin Azra Akšami­ja. Sie leit­et das Future Her­itage Lab am renom­mierten Mass­a­chu­setts Insti­tute of Tech­nol­o­gy. Am MIT wird Inter­diszi­pli­nar­ität seit Jahrzehn­ten erfol­gre­ich gelebt. Für Akšami­ja ist sie der „Schlüs­sel zur Beant­wor­tung der Zukun­fts­fra­gen. Denn die Welt ist zu kom­plex gewor­den, um nur aus ein­er Sichtweise erk­lär­bar zu sein.“ Die Zusam­me­nar­beit der wis­senschaftlichen Fäch­er bringt aber auch neue Her­aus­forderun­gen an die Forschungsin­fra­struk­tur, die gemein­same Arbeit und die Meth­o­d­en. Ger­ade im kün­st­lerischen Zugang sieht die inter­na­tion­al renom­mierte Kün­st­lerin mit bosnisch-öster­re­ichis­chen Wurzeln „eine Möglichkeit, um die unter­schiedlichen Forschungspar­a­dig­men stärk­er in Ein­klang zu bringen“.

    Zugänge zum Thema Geschwindigkeit

    Der Auf­takt von „Cross­ing Art & Sci­ence“ stand unter dem Mot­to „Geschwindigkeit“. Vier Wissenschaftler*innen aus unter­schiedlichen Fachrich­tun­gen gaben sieben­minütige Ein­blicke in ihre Forschung unter der Per­spek­tive der Geschwindigkeit. Ass.-Prof. DI (FH) Mar­i­anne Pührerfell­ner, Abteilung Visuelle Kom­mu­nika­tion der Kun­stu­ni­ver­sität Linz erk­lärte, warum visuelle Kom­mu­nika­tion den richti­gen Rhyth­mus braucht, um zu funk­tion­ieren. Univ.-Prof Dr. Anna Minta, Insti­tut für Geschichte und The­o­rie der Architek­tur der Katholis­chen Pri­vatu­ni­ver­sität Linz sprach darüber, dass zu hohe Geschwindigkeit auch zu Still­stand im Raum führen kann. Sander Hof­s­tee, BA, Labor Kreative Robotik der Kun­stu­ni­ver­sität Linz führte in die Schwierigkeit­en ein, Robot­ern das Gitar­ren­spie­len beizubrin­gen und erk­lärte, warum es dabei auf Ent- und Beschle­u­ni­gen sowie das per­fek­te Zusam­men­spiel ankommt. Dr. Karin Bruck­müller, Insti­tut für Strafrechtswis­senschaften an der JKU Linz, besprach die unter­schiedlichen Geschwindigkeit­en von tech­nis­ch­er Inno­va­tion und Geset­zge­bung am Beispiel von strafrechtlichen Fra­gen bei Unfällen mit autonomen Fahrzeu­gen und stellte die Frage, wer bei einem Unfall in Zukun­ft schuld sein wird: Der Fahrer, der Pro­gram­mier­er oder das intel­li­gente Auto selbst?

    In der darauf­fol­gen­den Diskus­sion mit dem Pub­likum wurde gemein­sam darüber nachgedacht, welche Her­aus­forderun­gen Inter­diszi­pli­nar­ität an die Linz­er Holschulen stellt.
    Die Ver­anstal­tungsrei­he „Cross­ing Art and Sci­ence“ des Kraftwerks – Cen­tre for Inter­dis­ci­pli­nary Research, Art & Sci­ence find­et in Zukun­ft zweimal jährlich in Koop­er­a­tion mit der ACADEMIA SUPERIOR – Gesellschaft für Zukun­fts­forschung statt. Die Rei­he bietet einen inter­diszi­plinären Zugang zu einem definierten Thema.

    Foto 1: Cross­ing Art & Sci­ence #1, vlnr.: Daniela Knaller (Mod­er­a­tion), Rein­hard Kan­non­ier, Azra Akšami­ja, Karin Bruck­müller, Anna Minta, Mar­i­anne Pührerfell­ner, Mein­hard Lukas und Sander Hofstee
    Foto 2: Art & Sci­ence Dis­cus­sion, vlnr.: Daniela Knaller (Mod­er­a­tion), Azra Akšami­ja, Anna Minta, Karin Bruck­müller, Mar­i­anne Pührerfell­ner und Sander Hofstee
    Foto 3: Azra Akšamija

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