Bei einem „Young Acad­e­mia Alum­ni“- Tre­f­fen debat­tierten Studierende ihre „Fra­gen an die Zukun­ft“. Dabei reichte die Diskus­sion von der Wohn­si­t­u­a­tion bis hin zur Gesund­heitsver­sorgung, Teil­habe und Bil­dung. Bei den drän­gend­sten Fra­gen ging es um lebenslanges Ler­nen und ein verpflich­t­en­des soziales Jahr für alle.

Studierende wünschen sich eine bessere öffentliche Anbindung und Radwege

Vielfältig und weitre­ichend sind die Ideen und Vorschläge, die Studierende an die Ver­ant­wor­tungsträger ihrer Heimat­ge­mein­den haben. Darunter find­en sich ein besseres Verkehrskonzept und der Aus­bau öffentlich­er Verkehrsin­fra­struk­tur, ins­beson­dere der Rad­wege, inte­gra­tive Wohn- und Lebens­bere­iche für alle Alters­grup­pen, leist­bares Wohnen, eine präk­lin­is­che Not­fal­lver­sorgung nach inter­na­tionalen Stan­dards, Bil­dung­spro­gramme für alle Leben­salter, Erle­ichterun­gen in der Arbeits­mark­t­in­te­gra­tionspoli­tik, mehr Recy­cling, der sys­tem­a­tis­che Auf­bau von Gesund­heit­skom­pe­tenz und Primärver­sorgungszen­tren, der Aus­bau des Pflege­bere­ichs, eine Bah­n­verbindung von Gall­neukirchen nach Linz, mehr kul­turelles Ange­bot und Maß­nah­men zum Abbau der geball­ten Hitze im Som­mer in der Stadt.

„Wir brauchen ein Upgrade im Bildungssystem.“

Große Herausforderungen für die Zukunft

Zehn Jahre in die Zukun­ft geblickt, sehen die jun­gen Studieren­den unter opti­malen Voraus­set­zun­gen Lösungspoten­ziale für viele Her­aus­forderun­gen der Gegen­wart. So soll bis dahin die öffentliche Anbindung auch in Landge­mein­den in Oberöster­re­ich attrak­tiv, schnell und gün­stig erfol­gt sein, der Kli­makrise soll ent­ge­gengewirkt wor­den sein, es soll weltweit mehr und größere Sol­i­dar­ität herrschen. Die Studieren­den wün­schen sich ein Update für das Bil­dungssys­tem. Der Her­aus­forderung der Pflege und Betreu­ung für eine alternde Gesellschaft soll mit neuen Ange­boten und ein­er Mod­el­lvielfalt ent­ge­gengewirkt wor­den sein, gen­er­a­tio­nenüber­greifend­es Wohnen hat sich etabliert.

„In 10 Jahren soll es in OÖ viele Leucht­turm­pro­jek­te und Best Prac­tice Beispiele geben.”

Die Studieren­den glauben und hof­fen, dass es in vie­len Bere­ichen Leucht­turm­pro­jek­te und Best-Prac­tice Mod­ell­re­gio­nen gibt, was dazu führt, dass wis­senschaftliche, kom­plizierte und kom­plexe Erken­nt­nisse bess­er ver­standen und in Pro­jek­ten umge­set­zt wer­den kön­nen. Die Studieren­den wün­schen sich zudem mehr Ver­ständ­nis und aus­re­ichend Werkzeuge, um ökol­o­gis­che Kreis­läufe und Zusam­men­hänge bess­er zu ver­ste­hen, das sich beispiel­sweise im Bewusst­sein für regionale und saisonale Güter niederschlägt.

Auch im Gesund­heitswe­sen sollen ein­er­seits die eigene Gesund­heit­skom­pe­tenz gestärkt und ander­er­seits nach­haltige und Mod­elle für das Gesund­heitssys­tem der Zukun­ft aufge­baut wer­den, etwa mit der Ausweitung von Primärver­sorgungszen­tren und ein­er Ref­or­ma­tion und Dig­i­tal­isierung des Ret­tungs- und Kranken­trans­portwe­sens. Auch eine deut­lich zunehmende Indi­vid­u­al­isierung der Medi­zin erwarten die jun­gen Menschen.

Last but not least erwarten sie eine Verbesserung der struk­turellen Rah­menbe­din­gun­gen für öster­re­ichis­che Betriebe und attestieren dem bedin­gungslosen Grun­deinkom­men Zukunftschancen.

Zwischen lebenslangem Lernen und einem verpflichtenden Sozialen Jahr für alle.

„Fra­gen an die Zukun­ft“ haben die Studieren­den viele. Sie reichen von gesellschaftlichen Her­aus­forderun­gen bis hin zu sozialen Verwerfungen.

In zwei The­menkom­plex­en disku­tierten die jun­gen Studieren­den jene drei Zukun­fts­fra­gen, die sie am meis­ten bewegten.

Der erste The­menkom­plex drehte sich um die Frage, inwieweit ein verpflich­t­en­des soziales Jahr für die gesamte Bevölkerung zur Weit­er­en­twick­lung der Gesellschaft beiträgt. Dabei ging es ein­er­seits um das Durch­brechen von Infor­ma­tions­blasen und der Blick in andere Gesellschafts­bere­iche, den gesellschaftlichen Nutzen sozialen Engage­ment und Gle­ich­be­hand­lung, ander­er­seits aber auch um Per­sön­lichkeit­sen­twick­lung hin zur Selb­ständigkeit und gesellschaftlich­er Bildung.

Beim zweit­en The­menkom­plex ging es um die Frage, ob lebenslanges Ler­nen zu ein­er wer­te­basierten Gesellschaft führen würde. Dabei standen Men­schlichkeit, inte­grales Tun, der Abbau von Stereo­typen, Sol­i­dar­ität, Soft-Skills, Resilienz und Gesund­heit­skom­pe­tenz im Vordergrund.

Top „Fra­gen an die Zukun­ft“ aus der Diskus­sion mit Studierenden

  • Soll ein verpflich­t­en­des soziales Jahr für alle einge­führt werden?
  • Wie kann ehre­namtlich­es Engage­ment in bezahlte Tätigkeit umge­wan­delt werden?
  • Wie wollen / wer­den wir mit der altern­den Bevölkerung (Pflege, Ver­sorgung, Pen­sion) umgehen?
  • Wie schaut lebenslanges Ler­nen in ein­er beschle­u­nigten Welt aus?
  • Welche Bil­dung wird für mor­gen benötigt, um nach­halti­gen Wan­del umset­zen zu können?
  • Wie gestal­tet sich Gesellschaftsbildung?
  • Wie schafft es die Bevölkerung, sich in gesellschaftlichen The­men zu bilden? Löst das Probleme?
  • Welche wirtschaftlichen Rah­menbe­din­gun­gen wer­den benötigt, sodass glob­al und glokal gerecht gewirtschaftet wer­den kann?
  • Wird die deutsche Sprache von englisch abgelöst?
  • Wie schaf­fen wir es, in unter­schiedlichen Bere­ichen immer up to date zu bleiben?
  • Wie kön­nen wir dem Pop­ulis­mus entgegenwirken?
  • Wie bleibt die Demokratie in ein­er immer unpoli­tis­cheren und unin­ter­essiert­eren Gesellschaft konkurrenzfähig?
  • Brauche ich noch einen Führerschein?
  • Geht ein Leben ohne soziale Medien?
  • Wie schaf­fen wir es, den öffentlichen Verkehr für die gesamte Bevölkerung attrak­tiv­er zu machen?
  • Wie geht es weit­er mit der Geschlechterparität?
  • Kann ich mir meine eigene Mei­n­ung bilden?
  • Wie wollen wir in Zukun­ft leben?
  • Wird Arbeits­mark­t­poli­tik inklu­siv­er oder exklusiver?
  • Welche poli­tis­chen und sozialen Rah­menbe­din­gun­gen benötigt ein Land, um ein lebenswertes Leben zu ermöglichen?
  • Wie kann Inno­va­tion­skraft in Öster­re­ich erhöht werden?