Fokusgruppe „Fragen an die Zukunft” beim Workshop „Ein Abend für Neues” in Wien

Eine kleine, feine und bunt gemis­chte Gruppe von der Stu­dentin bis zu Men­schen im aktiv­en „Unruh­e­s­tand” fan­den sich in Wien für eine Fokus­gruppe zu den Fra­gen an die Zukun­ft ein. Ihre Schw­er­punk­t­the­men waren der Ein­fluss zunehmend autonomer Tech­nolo­gien sowie die Förderung des sozialen Engagements.

Welche Entwicklungen der letzten 10 Jahre haben Sie am meisten überrascht?

Bei den Antworten waren ein­deutige Ten­den­zen zu erken­nen. Zum einen wurde die dig­i­tale Entwick­lung hin zu autonomer Mobil­ität und kün­stlich­er Intel­li­genz als „Sur­prise Fac­tor” genan­nt. Dabei wur­den auch die „Influ­encer­welt” und die Rolle von Social Media the­ma­tisiert. Zum anderen waren klimabe­d­ingte Verän­derun­gen, wie die Zunahme an grü­nen Energien und die diversen Maß­nah­men zur Bewäl­ti­gung der Kli­makrise für die Fokus­gruppe über­raschende aber durch­wegs pos­i­tive Entwick­lun­gen der let­zten 10 Jahre. Auch die schnelle Her­stel­lung des Covid-19-Impf­stoffes und die damit zusam­men­hän­gen­den weltweit­en Koop­er­a­tio­nen sowie der glob­ale Zusam­men­halt, vor allem inner­halb der wis­senschaftlichen Gemein­schaft, wur­den hervorgehoben.

Welche Veränderungen in Ihrem Ort / Ihrer Gemeinde würden Sie gerne durchführen?

Ein frei­willig soziales Jahr für alle bringt nur Vorteile und gibt den Men­schen einen Ein­blick in Berufe, die sie eventuell später aus­führen, oder eben nicht aus­führen möchten.

Ein wichtiges The­ma war das frei­willige soziale Jahr und vor allem das soziale Engage­ment der Jugend. Ein Vorschlag war, dieses mit „Zuck­erl” zu fordern und fördern, damit die jun­gen Men­schen Ein­blicke und einen Zugang zu wohltäti­gen Berufen und die Arbeit im sozialen Bere­ich erhalten.
Auch wurde der Wun­sch nach mehr Grün­flächen sowie Rad­we­gen in der Heimat­ge­meinde geäußert. Ger­ade in Städten sollen mehr Flächen für Parks und Fahrradgele­gen­heit­en entstehen.

Zukunftsfragen, die bewegen

Wer­den wir in Zukun­ft fast nur fremdges­teuert leben?

Damit im Zusam­men­hang ste­hen beispiel­sweise Robot­er in der Pflege, autonome Mobil­ität, die kün­stliche Intel­li­genz und neue tech­nol­o­gis­che Pro­duk­te wie beispiel­sweise die Google Glass­es. Dies wurde vor allem hin­ter dem Aspekt der ethis­chen und moralis­chen Fra­gen disku­tiert, die sich aus solchen Entwick­lun­gen ergeben.

Eben­falls ange­sprochen wurde die Bil­dung sowie die Rolle der Medi­en, welche die Infor­ma­tio­nen und Fortschritte und somit die Infor­ma­tio­nen der Gesellschaft zu diesen Entwick­lun­gen wesentlich bee­in­flussen. Dabei wur­den Journalist*innen, Mediziner*innen, Ethiker*innen, Entwickler*innen und natür­lich die Poli­tik als Ver­ant­wortliche beziehungsweise inter­es­sante Diskussionspartner*innen ange­se­hen, denn men­schliche Äng­ste vor neuen Tech­nolo­gien, Kosten sowie Gen­er­a­tions­di­ver­gen­zen und die Frage, ob das men­schliche Gehirn nicht von der neuen Tech­nolo­gie über­rollt wird, stellen sich als Hür­den dieser Entwick­lung heraus.

Wie kön­nen wir die Jugend bewe­gen, dass sie nicht nur nehmen, son­dern auch selb­st etwas tun?

Im Vorder­grund dieser Diskus­sion war das soziale Jahr, die gesellschaftliche Ver­ant­wor­tung, das Ler­nen fürs Leben und auch ein „Schnup­pern” in ver­schiedene Berufe zur Beruf­sori­en­tierung. Als Diskussionspartner*innen wün­scht sich die Fokus­gruppe dabei das Unterrichts‑, Sozial- sowie Fam­i­lien­min­is­teri­um, aber auch die Jugendlichen selb­st, Eltern und Pädagog*innen. Die Teilnehmer*innen äußerten sich auch zu den Hür­den, die berück­sichtigt wer­den müssen: vor allem die fehlende gesellschaftliche Akzep­tanz, und auch die Berück­sich­ti­gung des aktuellen Regierung­spro­gramms, wur­den als wichtige Her­aus­forderun­gen genan­nt, die in ein­er Diskus­sion zur Umset­zung angedacht wer­den müssen.

Weitere Fragen aus der Diskussion:

  • Wie wer­den wir die Völk­er­wan­derung (Migra­tion) bewältigen?
  • Wie schaf­fen wir es, dass die Men­schen mehr sol­i­darisch füreinan­der denken (Arbeit, Bezahlung, Ver­ant­wor­tung, Werte)?
  • Wie kann man (zivil-)gesellschaftliches Engage­ment fördern?
  • Was verän­dert sich an unser­er Gesellschaft in 30 Jahren?
  • Wer bezahlt später meine Pension?
  • Welche Maß­nah­men helfen uns bei der Bewäl­ti­gung der Klimakrise?
  • Wird es das Mod­ell „Demokratie” in 10 Jahren noch geben?
  • Was ist zu tun, um das öster­re­ichis­che Bil­dungswe­sen zu generieren?
  • Erset­zt die dig­i­tale Welt die reale Welt?
  • Wie gelingt Tal­ent­förderung (unab­hängig vom Alter)?
  • Wie wer­den wir in Zukun­ft die Umweltkatas­tro­phen bewälti­gen, ohne die per­son­ellen Ressourcen auszubeuten?

Mitdiskutiert haben:

  • Clau­dia Schwarz
  • Gertrud Zwick­er
  • Fritz Baum­gart­ner
  • Geor­gia Kossmann
  • Meli­na Amann