In Öster­re­ich arbeit­en 6,8 % der Väter mit Kindern im Alter unter 15 Jahren in Teilzeit. Bei kinder­losen Män­nern ist dieser Wert mit 13 % fast dop­pelt so hoch.[1]

Deutliche Unterschiede nach Geschlecht und Ausbildung

2021 haben in Öster­re­ich ins­ge­samt 11,6 % der Män­ner und 49,6 % der Frauen in Teilzeit gear­beit­et.[2] Am höch­sten ist die Teilzeitquote bei Män­nern in Wien (18,4 %) am niedrig­sten im Bur­gen­land (8,7 %).

Män­ner mit Uni­ver­sitäts- oder Hochschu­la­b­schluss haben die höch­ste Teilzeitquote bei den Män­nern (17,6 %). Bei Frauen ist die Quote am höch­sten, die in Hil­f­stätigkeit­en beschäftigt sind (63,3 %).[3]

Teilzeitquote bei Frauen in Oberösterreich am höchsten

31 % der Oberösterreicher:innen arbeit­en in Teilzeit. Aber, nur 9 % der Män­ner in Oberöster­re­ich arbeit­en in Teilzeit, während 56,8 % der Frauen in Teilzeit arbeiten.

In keinem anderen Bun­des­land ist die Teilzeitquote von Frauen höher als in Oberöster­re­ich. Nur im Bur­gend­land ist die Teilzeitquote der Män­ner noch niedriger.

Tabelle Teilzeitquoten nach Bun­des­land und Geschlecht 2021 – in Prozent [4]

Bun­des­land gesamt Män­ner Frauen
Öster­re­ich 29,4% 11,6% 49,6%
Bur­gen­land 27,9% 8,7% 49,8%
Kärn­ten 27,7% 9,7% 48,4%
Niederöster­re­ich 26,9% 9,6% 46%
Oberöster­re­ich 31,1% 9% 56,8%
Salzburg 29,7% 10,6% 50,7%
Steier­mark 29,6% 11,1% 51,1%
Tirol 31,3% 11% 54,6%
Vorarl­berg 29,4% 9,6% 52,6%
Wien 30,2% 18,4% 43,3%

Familienarbeit macht den Unterschied

38,4 % der Frauen,die in Öster­re­ich in Teilzeit arbeit­en, geben an, dass (unbezahlte) famil­iäre Betreu­ungs- und Pflegear­beit der Grund für ihre Teilzeitbeschäf­ti­gung ist (Kinder­be­treu­ung, Pflege von Familienmitgliedern).

Nur 6,8 % der Män­ner, die in Teilzeit arbeit­en, geben Pflegear­beit als Grund für ihre Teilzei­tanstel­lung an.

Keine Vol­lzeit­tätigkeit ausüben zu wollen, nen­nen 27,3 % der Teilzeit arbei­t­en­den Frauen und 28,5 % der Teilzeit arbei­t­en­den Män­ner als Grund für ihre Teilzeitbeschäf­ti­gung. Der zwei­thäu­fig­ste Grund bei Män­nern sind Aus- und Weit­er­bil­dun­gen (20,4 %).[5]

Tabelle: Teilzeit­er­werb­stätige nach Grund für Teilzeitar­beit 2021 in Prozent[6]                          

Betreu­ung von Kindern oder pflegebedürfti­gen Erwachsenen keine Vol­lzeit­tätigkeit gewünscht andere per­sön­liche oder famil­iäre Gründe keine Vol­lzeit­tätigkeit gefunden schulis­che oder beru­fliche Aus- oder Fortbildung son­stige Gründe
Frauen 38,4 27,3 7,0 8,0 8,7 10,6
Män­ner 6,8 28,5 8,3 12,4 20,4 23,6

Ungleiche Verteilung der Teilzeitarbeit hat Folgen im Alter

Die unter­schiedliche Teilzeitquote von Män­nern und Frauen ist der wichtig­ste Grund, warum Alter­sar­mut Frauen häu­figer bet­rifft als Män­ner. Lange Phasen der Teilzeitar­beit führen zu einem ins­ge­samt gerin­geren Leben­seinkom­men und in der Folge zu gerin­geren Pensionen.

Im Durch­schnitt haben Män­ner derzeit eine Pen­sion von 2.047 Euro, Frauen hinge­gen nur 1.196 Euro.[7]

Lösungsansätze

Eine bessere Vere­in­barkeit von Beruf und Fam­i­lien­ar­beit durch Kinder­be­treu­ung­sein­rich­tun­gen, ein bre­it­eres Bewusst­sein, dass Fam­i­lien­ar­beit nicht nur Frauen­sache ist, oder mehr Wis­sen zur Möglichkeit des Pen­sion­ss­plit­ting in der Part­ner­schaft kön­nten die Prob­lematik der Alter­sar­mut bei Frauen in Zukun­ft deut­lich entschärfen.

Quellen

[1] Sta­tis­tik Aus­tria, Mikrozen­sus Arbeits­markt 2021 (Juni 2022) https://www.statistik.at/fileadmin/publications/Mikrozensus-Arbeitsmarkt-2021.pdf [Zugriff: 21.07.2022].

[2] Sta­tis­tik Aus­tria, Teilzeitar­beit, Teilzeitquote, (16.03.2022) https://www.statistik.at/statistiken/arbeitsmarkt/arbeitszeit/teilzeitarbeit-teilzeitquote
[Zugriff: 21.07.2022].

[3] Sta­tis­tik Aus­tria, Mikrozen­sus Arbeits­markt 2021 (Juni 2022) https://www.statistik.at/fileadmin/publications/Mikrozensus-Arbeitsmarkt-2021.pdf [Zugriff: 21.07.2022].

[4] Sta­tis­tik Aus­tria, Mikrozen­sus Arbeits­markt 2021 (Juni 2022) https://www.statistik.at/statistiken/arbeitsmarkt/arbeitszeit/teilzeitarbeit-teilzeitquote [Zugriff: 29.07.2022]

[5] Sta­tis­tik Aus­tria, Mikrozen­sus-Arbeit­skräf­teer­he­bung 2021, Jahres­durch­schnitt über alle Wochen. (14.4.2022) https://www.statistik.at/fileadmin/pages/360/Tab4_teilzeiterwerbstaetige_nach_grund_alter_geschlecht.ods [Zugriff: 01.08.2022].

[6] Sta­tis­tik Aus­tria, Mikrozen­sus-Arbeit­skräf­teer­he­bung 2021, Jahres­durch­schnitt über alle Wochen. (14.4.2022) https://www.statistik.at/fileadmin/pages/360/Tab4_teilzeiterwerbstaetige_nach_grund_alter_geschlecht.ods [Zugriff: 01.08.2022].

[7] Chris­tine Ester­bauer, Alter­sar­mut ist weib­lich. Vier klas­sis­che Fall­en, die zu Alter­sar­mut führen. https://www.oegb.at/altersarmut (30.11.2021) [Zugriff: 17.Juni 22].