Fünf Perspektiven zur Mobilität

    Mit dem The­ma „Mobil­ität“ beleuchtete die fün­fte Aus­gabe der Ver­anstal­tungsrei­he Cross­ing Art & Sci­ence in der Tabak­fab­rik Linz einen Eckpfeil­er unseres Zusam­men­lebens aus unter­schiedlichen kün­st­lerischen wie wis­senschaftlichen Blickwinkeln.

    Im For­mat „Sieben Bilder in Sieben Minuten“, zeigten die Vor­tra­gen­den span­nende Ein- und Aus­blicke in ihre aktuellen Arbeit­en vor dem Hin­ter­grund ein­er in die Zukun­ft gerichteten Mobilität.

    Mobil­ität im Kopf
    Univ.-Prof. Dr. Amalia Bar­boza von der Kun­stu­ni­ver­sität Linz, Abteilung für kün­st­lerische Wis­sensprak­tiken, beschäftigt sich in ihrer Forschungsar­beit mit All­t­agsäs­thetik und Migra­tionskul­turen. Sie stellte die inter­es­sante Frage, wie sich Mobil­ität erforschen lässt, wenn der Forschungs­ge­gen­stand selb­st in ständi­ger Bewe­gung ist. Ziel ihrer Arbeit ist es, „Trans­for­ma­tionspoten­ziale zu zeigen und die Men­schen zu Mobil­ität im Kopf anzuregen“.

    Mobil­ität als Ser­vice optimieren
    Univ.-Prof. Sophie Par­ragh, PhD leit­et das Insti­tut für Pro­duk­tions- und Logis­tik­man­age­ment an der JKU Linz und erk­lärte, wie Mobil­itätsver­hal­ten und ‑ange­bote mit Hil­fe von math­e­ma­tis­chen Mod­ellen opti­miert wer­den kön­nen. Als zen­tral betra­chtet sie „Mobil­ität als Ser­vice zu denken und deshalb in den Mod­ellen auch die indi­vidu­ellen Wün­sche der Nutzer:innen abzu­bilden“. So entwick­elt ihr Insti­tut öffentlich frei abruf­bare Algo­rith­men zur Unter­stützung von Shared Mobil­i­ty-Ange­boten oder zur opti­malen Elek­tri­fizierungs-Strate­gie von öffentlichen Busflotten.

    Mobil­ität und das Kapselgefühl
    Der Kom­mu­nika­tions­de­sign­er Wolf­gang Preisinger von Die Fab­rikan­ten zeigte sich überzeugt, dass die Zukun­ft des Indi­vid­u­alverkehrs in autonomen Fahrzeu­gen liegt und legte die Möglichkeit­en, Her­aus­forderun­gen und Geschäftsmod­elle dar, die sich dadurch ergeben wer­den. Die Pas­sagiere in solchen Fahrzeu­gen wer­den ein „Kapsel­ge­fühl“ haben. Es sei wichtig, die neg­a­tiv­en und pos­i­tiv­en Aspek­te dieser Kapseln zu iden­ti­fizieren, denn nur so „kön­nen Unternehmen autonome Mobil­ität der­art desig­nen, dass sie erfol­gre­ich von den Men­schen angenom­men wird“.

    Mobil­ität und Tourismus
    Mag. Dr. Markus Lass­nig ist Senior Researcher im Inno­va­tion Lab der Salzburg Research Forschungs­ge­sellschaft. Er zeigte, wie mit­tels Date­n­analy­sen touris­tis­che Besuch­er­ströme in Regio­nen opti­miert wer­den kön­nen. „Unser Ziel ist die räum­liche und zeitliche Entzer­rung von Besuch­er­strö­men, um allen ein besseres Erleb­nis von Natur­räu­men und touris­tis­chen Des­ti­na­tio­nen zu ermöglichen“, betonte Lass­nig. Dieses Ziel werde am besten durch Anreize und nicht durch Ver­bote erre­icht. Im Forschung­spro­jekt „Qual­ität­s­touris­mus im Alpen­raum“ wur­den in Koop­er­a­tion mit der JKU Linz auch konkrete Maß­nah­men zur besseren Besuch­er­strom­lenkung für einige oberöster­re­ichis­che Regio­nen entwickelt.

    Mobil­ität und Raum
    Der Architekt und Lek­tor an der Kun­stu­ni­ver­sität Linz Mag. Tobias Hagleit­ner, PhD nahm die Anwe­senden abschließend mit auf einen Road­trip durch das Jahrhun­dert der Auto­mo­bil­ität. In diesem sei der Raum primär an den Bedürfnis­sen des Autos aus­gerichtet wor­den. Hagleit­ner zeigte sich überzeugt, dass dieses Zeital­ter nun zu Ende geht und betonte: „Wie beim Auf­bruch ins Auto­mo­bilzeital­ter brauchen wir jet­zt eine neue pos­i­tive Fortschrittserzäh­lung für das neue Jahrhun­dert, das durch Nähe und Verdich­tung geprägt sein wird. Wir brauchen eine neue Idee vom guten Leben“.

    Die Organisator:innen von Cross­ing Art & Sci­ence, Dr. Clau­dia Schwarz (Acad­e­mia Supe­ri­or), Mag. Dr. Her­ta Neiß (JKU) und Dr. Andre Zogholy (Kun­stu­ni­ver­sität Linz), strichen die Bedeu­tung her­vor, die dem inter­diszi­plinären wis­senschaftlichen Aus­tausch für das Gener­ieren neuer Erken­nt­nisse und Sichtweisen zukommt.

    Die Ver­anstal­tungsrei­he Cross­ing Art & Sci­ence ist eine Koop­er­a­tion der Kun­stu­ni­ver­sität Linz, Johannes Kepler Uni­ver­sität Linz und ACADEMIA SUPERIOR – Gesellschaft für Zukun­fts­forschung.

    „Cross­ing Art and Sci­ence” bringt Künstler:innen, Wissenschafter:innen und Akteur:innen aus der Prax­is zusam­men, um Aus­tausch, Ver­net­zung und poten­tielle Koop­er­a­tio­nen über diszi­plinäre Gren­zen hin­weg anzustoßen.

     

    Foto 1: v.l.n.r.: Andre Zogholy (Kun­stu­ni­ver­sität Linz), Sophie Par­ragh (JKU-Linz), Wolf­gang Preisinger (Die Fab­rikan­ten), Clau­dia Schwarz (Acad­e­mia Supe­ri­or), Amalia Bar­boza (Kun­stu­ni­ver­sität Linz), Tobias Hagleit­ner (Kun­stu­ni­ver­sität Linz), Her­ta Neiß (JKU-Linz)

    Foto 2: Cross­ing Art & Sci­ence No.5 „Mobil­ität“

    Foto 3: Univ.-Prof. Sophie Par­ragh, PhD.

    Foto 4: Mag. Tobias Hagleit­ner, PhD.

    Fotos Hon­o­rar­frei © Acad­e­mia Superior/Wakolbinger

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