Die HTL 1 Linz, die FH OÖ Cam­pus Steyr und Acad­e­mia Supe­ri­or zeigen in der Ini­tia­tive für mehr Debat­tenkul­tur, wie sach­liche Diskus­sio­nen erlern­bar sind. Der Auf­takt fand an der HTL1 – Bau und Design Linz, unter der Leitung des britisch-öster­re­ichis­chen Debat­ten-Experten Prof. Nicholas Allen, statt.

Nach dem Vor­bild der jahrhun­derteal­ten Kul­tur der öffentlichen Debat­ten in Eng­land wur­den zu einem aus­gewählten und exakt definierten The­ma Pro- und Con­tra-Argu­mente von aus­gewählten Diskutant:innen vorge­bracht, gemein­sam mit dem Pub­likum disku­tiert und let­z­tendlich abges­timmt, welche Seite die besseren Argu­mente präsen­tiert hat. Als Vor­bild für dieses Vorge­hen gel­ten die berühmten Debat­ten der Oxford Union (hier dazu mehr).

Dabei kann es dur­chaus sein, und das war auch an diesem Abend in der HTL 1 der Fall, dass die Diskutant:innen eine Seite vertreten müssen, die der eige­nen Mei­n­ung wider­spricht. Es geht um den Wert der Debat­te. Frei nach dem Mot­to von John Stu­art Mill: „A man who only under­stands his side of an argu­ment, under­stands lit­tle of it“.

Der Haush­err Direk­tor DI Chris­t­ian Arm­bruster zeigte sich in sein­er Begrüßung überzeugt, dass das Disku­tieren ein wichtiger Bestandteil im Leben aller – und beson­ders der jun­gen – Men­schen ist: „Es ist wichtig, dass man aus der Schule als Men­sch her­auskommt. Nicht nur das Fach­wis­sen zählt, son­dern auch andere soziale Kom­pe­ten­zen sollte man in der Schule erwerben“.

Vor dem Hin­ter­grund dieses Gedankens wer­den an der HTL1 bere­its seit 26 Jahren Disku­ti­er-Work­shops für die Schü­lerin­nen und Schüler abgehalten.

 

Zukunft der Demokratie

Disku­tiert wurde an diesem Abend über die Zus­tim­mung zu der in britis­ch­er Manier for­mulierten Aus­sage: „Dieses Haus ist der Ansicht, dass die Demokratie, so wie wir sie heute erleben, keine Zukun­ft hat“.

Denn 2024 ist ein Super­wahl­jahr für die Demokratie. Noch nie gaben auf unserem Globus mehr Men­schen in einem Jahr ihre Stimme bei Wahlen ab. Doch gle­ichzeit­ig sehen viele die Demokratie weltweit in der Defen­sive. Links- und Recht­spop­ulis­mus, Krisen, gesellschaftliche Spal­tung, die Kli­makrise und Kriege fordern rasche Entschei­dun­gen, die oft schein­bar im Gegen­satz zu demokratis­chen Prozessen ste­hen. Kann Demokratie auch in Zukun­ft beste­hen? Gibt es Alter­na­tiv­en? Hat Demokratie eine Zukun­ft? Gefragt war der Aus­tausch von Argu­menten auf Augen­höhe und die aktive Teil­nahme des Publikums.

Die Abstim­mung am Ende der inten­siv und gewitzt geführten Debat­te sprach Bände: Die Mehrheit glaubt an die Zukun­ft unser­er Demokratie.

Dadurch zeigt sich:

  • Ein respek­tvoller Dia­log überzeugt mehr als die lauteste Stimme.
  • Unter­schiedliche Per­spek­tiv­en zu vere­inen, stärkt die Demokratie.
  • Jede Mei­n­ung zählt und trägt zum großen Bild bei.
  • Offen­heit für Verän­derung ist ein Zeichen von Stärke.
  • Das Zuhören ist genau­so wichtig wie das Sprechen.