Das neunte SURPRISE FACTORS SYMPOSIUM war auch 2019 wieder das Herzstück im Veranstaltungsjahr der ACADEMIA SUPERIOR. Die eingeladenen Expertinnen und Experten diskutierten dabei nicht nur über die Vor- und Nachteile der neuen technologischen Möglichkeiten, sondern erläuterten auch die Auswirkungen der zunehmenden „Vermessung der Zukunft“ auf unsere Gesellschaft. Die Gespräche wurden von Markus Hengstschläger und der Politikexpertin und Journalistin Melinda Crane geführt.
Download: Surprise Factors Symposium Report 2019.pdf
Die internationalen Expertinnen und Experten, die ihr Wissen teilten, waren:
- Die Journalistin und Publizistin Susanne Gaschke, die vor der „digitalen Verdummung“ warnt.
- Der Psychologe und Datenwissenschafter Michal Kosinski, für den Privatsphäre ein Auslaufmodell ist.
- Die Computergrafikwissenschafterin Nadia Magnenat Thalmann, die soziale Roboter als zukünftige Begleiter in Unternehmen und Betreuungseinrichtungen sieht.
Im Fokus des SURPRISE FACTORS SYMPOSIUM standen untertags die Experteninterviews und ‑diskussionen im kleinen Kreis gemeinsam mit Christine Haberlander und unter Mitwirkung von Beiratsmitgliedern und Studierenden der Young Academia.
Das abendliche ACADEMIA SUPERIOR PLENUM bot rund 700 geladenen Gästen tiefe Einblicke in die „Vermessung der Zukunft“ und die intensiven Diskussionen untertags. Nach einem emotionalen Rückblick auf die langjährige Arbeit mit ACADEMIA SUPERIOR und einer thematischen Einführung durch Michael Strugl bezog sich Landeshauptmann Thomas Stelzer in seiner Rede auf das Zusammenspiel von Mensch, Technologie und Zukunftsgestaltung. Bei den Beiträgen der Expertinnen und Experten ging es nicht nur um Möglichkeiten und Entwicklungen im Bereich algorithmusgesteuerter und selbstlernender Computersysteme und ihre Auswirkungen, sondern auch um notwendige Rahmenbedingungen und Handlungsweisen für die beste Version einer (un-)planbaren Zukunft.
Im Rahmen des Symposiums erfolgte auch die offizielle Übergabe des Vorsitzes von ACADEMIA SUPERIOR von Michael Strugl an Christine Haberlander in Form einer symbolischen Schlüsselübergabe.
Ergebnisse der Expertenrunde
So unterschiedlich die disziplinären Hintergründe der Expertinnen und Experten waren, so facettenreich waren auch ihre Sichtweisen zum Thema „Predictive Futures: Die Vermessung der Zukunft“. Technologische Entwicklungen bringen Verbesserungen und Erleichterungen in Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin sowie in unserem Alltag mit sich.
Damit einhergehend ist aber auch ein verantwortungsvoller Umgang mit den digitalen Werkzeugen Voraussetzung, um nicht Gefahr zu laufen, von der Technologie getrieben zu werden.
Auch über die Grenzen der neuen Technologien zu sprechen, ist wichtig für den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs. So existiert nicht der eine perfekte Algorithmus und auch soziale Roboter sind zwar menschenähnlich, können jedoch nicht tatsächlich empfinden.
Künstliche Intelligenz, Robotik und eine neu gewonnene Transparenz verlangen unserer Gesellschaft neue Spielregeln ab. Wir müssen entsprechende Grenzen vorgeben und ein rechtliches und ethisches Regelwerk für Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft schaffen, welches einerseits Risiken minimiert und andererseits Chancen maximiert. Dabei ist vor allem die Politik gefordert, Forschungsfreiräume zu ermöglichen und gleichzeitig verbindliche Standards zu setzen.