Ein Round­TABLE zum The­ma, wie die Chan­cen des Alters vor und nach der Pen­sion­ierung bess­er aktiviert wer­den können.

Ein ganzes Vier­tel mehr an Leben­szeit als früher haben die Men­schen durch­schnit­tlich heute noch vor sich, wenn sie in Pen­sion gehen. Doch wie gestal­tet und nutzt man die Chance dieses gewonnenen Leben­salters zwis­chen 60 und 80, in dem viele kör­per­lich und geistig noch top­fit sind? Wie kön­nen Betriebe die Erfahrung älter­er Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­er vor und nach der Pen­sion­ierung bess­er für sich nutzen und wie die Gesellschaft vom Engage­ment Älter­er profitieren?

Diese Fra­gen standen im Zen­trum eines round­TABLE der Acad­e­mia Supe­ri­or in Zusam­me­nar­beit mit dem Net­zw­erk Human­res­sourcen der Busi­ness Upper Aus­tria. „Wir kön­nen uns nicht leis­ten, auf das Engage­ment Älter­er zu verzicht­en – wed­er wirtschaftlich noch sozial,“ betonte Dr. Clau­dia Schwarz, Geschäfts­führerin der Acad­e­mia Supe­ri­or, die zukün­ftige Bedeu­tung dieses The­mas. Noch dazu, wo wis­senschaftlich belegt ist, dass Men­schen, die sich auch im Alter engagieren und ein­brin­gen um eine Dekade länger und gesün­der leben als jene, die das nicht machen.

Als Input­ge­ber der Diskus­sion­srunde war der Per­sonal­man­age­ment-Experte Prof. Dr. Leopold Stieger zu Gast, seines Zeichens Pio­nier der Per­son­alen­twick­lung in Öster­re­ich. 1972 grün­dete er die Gesellschaft für Per­son­alen­twick­lung GfP und rief 2004 die Plat­tform „Seniors4Success“ ins Leben. Stiegers Ziel ist es, mehr Men­schen für die The­matik „aktiv trotz Pen­sion­ierung“ zu sen­si­bil­isieren. Er ist selb­st ein gutes Beispiel hier­für – frei nach dem Mot­to „wer rastet, der ros­tet“. Denn es geht darum zu ver­hin­dern, dass Pen­sion­ierte in ein schwarzes Loch der per­sön­lich gefühlten „Nut­zlosigkeit“ fallen.

Drei simple Fragen zum Pensionsantritt

Was es dafür vor allem braucht, sind drei Über­legun­gen, die jede und jed­er bere­its vor dem Absprung in die Pen­sion anstellen sollte:

  1. Was kann ich?
  2. Was will ich tun
  3. Was sind die bish­er real­isierten Ziele und Visio­nen meines Lebens?

„Wer auf diese Fra­gen eine Antwort find­et, dem wird es leicht­fall­en auch im Ruh­e­s­tand weit­er­hin mit Freude aktiv zu bleiben“, zeigte sich Stieger sicher.

Antworten auf diese Fra­gen wer­den in den näch­sten Jahren angesichts der Pen­sion­ierungswelle der Baby­boom-Gen­er­a­tion immer dringlich­er wer­den. So wird zum Beispiel in den kom­menden zehn Jahren jed­er zweite Angestellte des Lan­des Oberöster­re­ich seine Arbeit­stelle ver­lassen, 80 Prozent davon gehen in den Ruh­e­s­tand. „Das ist ein enormer Wis­sensver­lust“, sagte der ehe­ma­lige Lan­des­per­sonaldirek­tor Mag. Kurt Vogl­hofer in der Diskus­sion und erk­lärte weit­er, dass das Land schon heute in manchen Bere­ichen Schwierigkeit­en habe, neue qual­i­fizierte Mitar­beit­er zu gewinnen.

Senior Retention als lösungsorientierter Ansatz

Senior Reten­tion – zu Deutsch: „Behal­te­m­an­age­ment“ für ältere Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­er – wird dementsprechend in den näch­sten Jahren ein wesentlich­er Teil der Arbeit von Per­son­al­abteilun­gen wer­den, prog­nos­tizierte Leopold Stieger. „Doch in den Betrieben ist die Her­aus­forderung, die Erfahrung pen­sion­iert­er Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­er nicht zu ver­lieren, noch nicht im Blick“, so der Experte. Sobald der „Markt“ dafür da ist – Stich­wort Fachkräfte­man­gel – erwartet er hier sowohl von den Arbeit­nehmerin­nen und Arbeit­nehmern als auch von den Unternehmen ein Umdenken.

Doch zunächst müssen dies die Betrof­fe­nen selb­st auch wollen. Es heißt, aktiv vor­denken und nicht nur ges­pan­nt darauf zu warten, was andere mit einem in der Pen­sion vorhaben. Auch die Fir­men sind dazu ange­hal­ten, die The­matik früher mit ihren Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­ern zu disku­tieren und etwa durch das Vorstellen von beste­hen­den Beispie­len und Vor­bildern auf die Vielfalt an Möglichkeit­en aufmerk­sam machen, sich vor und nach der Pen­sion­ierung aktiv zum Nutzen bei­der Seit­en einzubringen.

Knapp 40 Per­so­n­en waren der Ein­ladung zum round­TABLE, der gemein­sam von Acad­e­mia Supe­ri­or und dem Net­zw­erk Human­res­sourcen – vertreten durch Net­zw­erkleit­er Mag. Ste­fan Promper – ver­anstal­tet wurde, gefolgt.

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