„Bei neuen Problemen funktionieren alte Wege nicht“

Wie soll die Welt, in der wir leben, in dreißig Jahren ausse­hen? Welche neuen Hor­i­zonte tun sich auf? Diese Fra­gen disku­tierten junge Studierende mit Markus Hengstschläger im Rah­men eines Work­shops. Der Bogen der behan­del­ten The­men span­nte sich vom Kli­mawan­del und dig­i­tal­en Fil­terblasen zu grün­er Atom­kraft, Genetik, Kün­stlich­er Intel­li­genz und per­son­al­isiert­er Medi­zin. „Es ist immer eine große Bere­icherung, Zukun­ft­s­the­men mit jün­geren Gen­er­a­tio­nen zu disku­tieren. Ihre Sichtweisen und Fragestel­lun­gen sind ein wichtiger Beitrag“, erk­lärte Obfrau Chris­tine Haber­lan­der die Moti­va­tion für den Workshop.

 

Über­rascht zeigten sich die Studieren­den von der Behar­rungskraft über­holter gesellschaftlich­er Ver­hal­tensweisen. Neue wis­senschaftliche Ent­deck­un­gen und tech­nol­o­gis­che Entwick­lun­gen kön­nten schon heute viele Prob­leme lösen, vor denen wir ste­hen. Doch der Wille, neue Per­spek­tiv­en einzunehmen und Her­aus­forderun­gen aktiv anzu­pack­en, ist Man­gel­ware. „Viele Leute wollen ein­fach keine Verän­derun­gen und bleiben lieber in ihrer Kom­fort­zone, auch wenn das langfristig schlecht für sie ist“, bemerk­te eine Stu­dentin in der Diskussion.

Hier zeigt sich eine Schat­ten­seite neuer Tech­nolo­gien: „Die dig­i­tal­en Tech­nolo­gien, von denen wir geglaubt haben, dass sie die Welt offen­er und freier machen wer­den, haben teil­weise genau zum Gegen­teil geführt“, stellte Markus Hengstschläger fest und meinte weit­er: „Ich habe ern­sthafte Zweifel daran, ob die heutige Gen­er­a­tion wirk­lich noch dazu in der Lage ist, auf neue oder andere Ideen aufmerk­sam zu wer­den, wenn sie doch alle in ihren dig­i­tal­en Echoblasen einge­fan­gen sind. Wer hat heute wirk­lich noch Kon­takt zu Men­schen, die völ­lig anders denken als man selb­st?“ Diese Entwick­lung macht der Genetik­er u.a. auch für die zunehmende poli­tis­che Polar­isierung in der Gesellschaft verantwortlich.

Es wäre schon ein Fortschritt, wenn sich die Men­schen ihrer per­sön­lichen Gren­zen und Aufmerk­samkeits-Blasen bewusst wer­den wür­den und über­legten, ob sie daran etwas ändern wollen, meinte Markus Hengstschläger.  „Dabei ist der Men­sch eigentlich genetisch darauf pro­gram­miert, ständig etwas Neues auszupro­bieren und über Gren­zen zu gehen“, so Hengstschläger, der fern­er betonte: „Bei den neuen Prob­le­men funk­tion­ieren die alten Wege nicht mehr. Deshalb brauchen wir Men­schen, die die alten Wege ver­lassen wollen und neue Lösun­gen, neue Hor­i­zonte entdecken“.

Academia Superior Symposium „NEW HORIZONS“

Am 21. März lädt ACADEMIA SUPERIOR zu einem Sym­po­sium mit inter­na­tionalen Expert*innen nach Gmunden unter dem Mot­to „New Hori­zons – Neue Horizonte“
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