18 Thesen zu den Herausforderungen und Chancen der digitalen Revolution

Die Dig­i­tal­isierung und glob­ale Ver­net­zung ist eine der größten Verän­derun­gen in unser­er Zeit. Sie wird unser gesamtes Leben neu ord­nen. Hier find­en sie 18 The­sen zu den Chan­cen und Her­aus­forderun­gen der dig­i­tal­en Revolution.

Herausforderungen der Digitalen Revolution

  1. Die größte Her­aus­forderung für die Men­schen wird es sein, aus der poten­ziell unendlichen Infor­ma­tions-Flut der dig­i­tal ver­net­zen Welt, sin­nvolles und ver­w­ert­bares Wis­sen, mit einem adäquat­en Zeitaufwand, herauszufiltern
    Dies wird nur gelin­gen, wenn sie den richti­gen Umgang mit den neuen dig­i­tal­en Möglichkeit­en erler­nen – was wiederum bedeutet, dass primär unser Bil­dungssys­tem stärk­er darauf einge­hen muss. => Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion erfordert auch eine Rev­o­lu­tion im Bil­dungswe­sen. (vgl. Chance Nr. 9)
  2. Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion erfordert eine Neude­f­i­n­i­tion des Ver­hält­niss­es zwis­chen Sicher­heit und Pri­vat­sphäre, zwis­chen Staat und Bürger
    Bish­er gültige Mod­elle von Pri­vat­sphäre oder staatlich­er Überwachung zum Schutz der Bürg­er müssen neu aus­gerichtet wer­den. Anson­sten wird let­z­tendlich unsere Frei­heit als Grundpfeil­er der Demokratie in Frage gestellt sein und die dig­i­tale Rev­o­lu­tion viele Bere­iche nicht erfassen.
  3. Als näch­sten Wirtschaftssek­tor wird die dig­i­tale Rev­o­lu­tion den Finanzsek­tor voll erfassen
    In den näch­sten 15 Jahren wird der Banken- und Ver­sicherungssek­tor umfassend vom dig­i­tal­en Wan­del (Stich­wort: Fin­tech) erfasst wer­den. Wer sich dann noch auss­chließlich auf die bish­eri­gen Geschäftsmod­elle ver­lässt, wird bald nicht mehr existieren. Heimis­che Finanzin­sti­tute wer­den nur über­leben, wenn sie sich auf die neue (glob­ale) Konkur­renz ein­stellen. (vgl. Chance Nr. 3)
  4. Durch die dig­i­tale Rev­o­lu­tion müssen neuge­grün­dete Unternehmen glob­aler denken
    In Zukun­ft wer­den nicht nur Indus­triebe­triebe in glob­aler Konkur­renz ste­hen, son­dern auch immer mehr Dien­stleis­tungsan­bi­eter. (vgl. Chance Nr. 4)
  5. Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion wird in Zukun­ft noch mehr Infra­struk­turka­paz­itäten, als nur flächen­deck­endes Bre­it­band, erfordern
    Wir müssen uns schon heute darüber Gedanken machen, was nach dem derzeit­i­gen Aus­bau der Bre­it­ban­dan­bindun­gen passieren soll. Anson­sten wer­den wir auch in Zukun­ft, hin­ter jenen Regio­nen her­hinken die jet­zt schon weit­er sind als wir.
  6. Indus­trie 4.0 stellt unser Beruf­saus­bil­dungs- und Weit­er­bil­dungssys­tem vor neue Herausforderungen
    Soll der dig­i­tale Wan­del in der Indus­trie genutzt wer­den kön­nen um Arbeit­splätze zu erhal­ten und neu zu schaf­fen, müssen Aus­bil­dungs- und Weit­er­bil­dungssys­teme rasch­er an die neuen Erfordernisse und Berufs­bilder angepasst wer­den als bish­er. (vgl. Chance Nr. 5)
  7. Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion stellt klas­sis­che Büroar­beit vor neue Herausforderungen
    Die Dig­i­tal­isierung wird Büroar­beit auch in Zukun­ft noch flex­i­bler wer­den lassen (Home­of­fice oder Mobile Office etwa in selb­st­fahren­den Autos). Nicht nur der Staat muss mit dem Bre­it­ban­daus­bau die Voraus­set­zun­gen dafür schaf­fen, son­dern auch die Unternehmen müssen ihre interne Organ­i­sa­tion darauf aus­richt­en, wollen sie dadurch pos­i­tive Effek­te erzie­len. (vgl. Chance Nr. 7)
  8. Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion stellt den Staat vor noch ungek­lärte Her­aus­forderun­gen im Sicherheitsbereich
    Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion bringt auch für die krim­inelle Welt gän­zliche neue Möglichkeit­en – hier hinkt der Staat per­ma­nent hin­ter­her. Eine Sit­u­a­tion die vielle­icht umgekehrt wer­den kön­nte, wenn mehr Ressourcen in das präven­tive Auffind­en von Sicher­heit­slück­en oder neuen, krim­inell nutzbaren Möglichkeit­en, gelenkt wer­den würde.
  9. Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion wird unsere Mobil­itäts­ge­wohn­heit­en radikal verändern
    Wenn autonome Mobil­ität Wirk­lichkeit wird (was sie, trotz aller gegen­wär­ti­gen Euphorie früh­estens in 10 Jahren und nicht in der gegen­wär­tig disku­tierten Form des „über­all­hin-fahren­den“ klas­sis­chen Autos wird), wird dies unsere bish­eri­gen Konzepte von Mobil­ität radikal verän­dern – was enorme Investi­tion­ser­fordernisse in unsere Infra­struk­tur nötig machen wird. (vgl. Chance Nr. 8)

Chancen der digitalen Revolution

  1. Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion ermöglicht die Demokratie 2.0
    Durch die dig­i­tale Rev­o­lu­tion wer­den sich völ­lig neue Möglichkeit­en zur Mitbes­tim­mung und Mit­gestal­tung der Poli­tik für die Bürg­erin­nen und Bürg­er eröff­nen. Gelingt uns die Entwick­lung neuer Mod­elle, kön­nen wir unsere Demokratie in Zukun­ft stärken.
  2. Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion wird die staatliche Admin­is­tra­tion stark verbessern
    ELGA oder Finanz-Online  sind nur zwei  Beispiele im großen Feld der, erst durch die dig­i­tale Rev­o­lu­tion ermöglicht­en Entwick­lun­gen, wie größeren Effek­tiv­ität, Bürg­ernähe und Kosten­erspar­nis in der staatlichen Admin­is­tra­tion. Hier kön­nten in Zukun­ft noch weit­ere Bere­iche aktiv­er erfasst wer­den – wenn vor allem die Frage des Daten­schutzes zuvor gek­lärt wird.
  3. Der dig­i­tale Wan­del in der Finanzbranche wird es heimis­chen Finanzin­sti­tuten ermöglichen, glob­al ihre Pro­duk­te anzubieten.
    Dazu müssen aber aktiv­er als bish­er neue Fin­tech-Spin-Offs von etablierten Unternehmen in Öster­re­ich gegrün­det wer­den. Um dieses Feld nicht den Amerikan­ern und Deutschen zu über­lassen.  (vgl. Her­aus­forderung Nr. 3)
  4. Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion bringt glob­ale Chan­cen auch für klas­sis­che Dien­stleis­tungsan­bi­eter und kleine Unternehmen
    Während es bish­er, mit eini­gen Aus­nah­men, ökonomisch nur Sinn machte, indus­triell gefer­tigte Pro­duk­te glob­al zu ver­mark­ten, wird dies in Zukun­ft auf immer bre­it­ere Palet­ten von Pro­duk­tion zutr­e­f­fen. Hier wer­den sich enorme Chan­cen für heimis­che Unternehmen bieten. (vgl. Her­aus­forderung Nr. 4)
  5. Indus­trie 4.0 bringt neue Arbeit­splätze, nicht Arbeitslosigkeit
    In der Neuaus­rich­tung der Pro­duk­tion­s­meth­o­d­en auf die dig­i­tal­en Möglichkeit­en liegt der einzige Schlüs­sel dafür, das heimis­che Arbeit­splätze auch in Zukun­ft gegen Bil­ligkonkur­renz geschützt, Inno­va­tio­nen vor­angetrieben und neue Pro­duk­te glob­al konkur­ren­zfähig bleiben kön­nen. (vgl. Her­aus­forderung Nr. 7)
  6. Kün­stliche Intel­li­genz wird unsere Pro­duk­tiv­ität und Effek­tiv­ität enorm erhöhen
    Gehen die Fortschritte in der Entwick­lung kün­stlich­er Intel­li­genz weit­er wie bish­er, so wer­den uns in vielle­icht schon 20 Jahren enorm effek­tive kün­stliche Assis­ten­zsys­tem bei vie­len Din­gen unterstützen
  7. Büroar­beit wird durch die dig­i­tale Rev­o­lu­tion noch effizien­ter und flexibler
    Home­of­fice oder sog­ar Mobile Office im selb­st­fahren­den Auto wer­den die Büroar­beit flex­i­bil­isieren und effizien­ter wer­den lassen – wenn die infra­struk­turellen und organ­isatorischen Rah­menbe­din­gun­gen dafür vorhan­den sind. (vgl. Her­aus­forderung Nr. 7)
  8. Neue Mobil­itätsmöglichkeit­en wer­den unsere Wirtschaft beflügeln
    Öster­re­ichs Indus­trie ist in weit­en Bere­ichen eine Auto­mo­tive-Indus­trie. Wenn durch die dig­i­tale Rev­o­lu­tion neue Mobil­ität­stech­nolo­gien entste­hen (Autonome Mobil­ität, selb­st­fahrende Autos in vielle­icht 10 Jahren) wird das einen Boom, nicht nur in dieser Branche, brin­gen. Wenn, beispiel­sweise, selb­st­fahrende Autos im europäis­chen städtis­chen Verkehr wirk­lich funk­tion­ieren sollen, wer­den diese wahrschein­lich weit­ge­hend schienengestützt fahren müssen, da der städtis­che Verkehr viel kom­plex­er ist als der Auto­bahn-Verkehr. Dies bedeutet aber auch enorme Investi­tio­nen in die Infra­struk­tur und somit Geschäftsmöglichkeit­en für die Baubranche und Stahlerzeuger. (vgl. Her­aus­forderung Nr. 9)
  9. Die dig­i­tale Rev­o­lu­tion ist die Chance für unser Bildungssystem
    Neue dig­i­tale Tech­nolo­gien wer­den unser Bil­dungssys­tem in Zukun­ft effek­tiv­er machen (müssen). Vor allem im Hin­blick auf zusät­zliche Bil­dungs- und Weit­er­bil­dungsange­bote liegen hier große Möglichkeit­en – allerd­ings auch große Kosten für deren Imple­men­tierung. (vgl. Her­aus­forderung Nr. 1)